(HN) Es war im Jahre 1906, als der Urgroßvater der heutigen Besitzerin, Katja Krahn, die Apotheke in Schneverdingen erwarb.
Wohl an gleicher Stelle, aber noch ein anderes, kleineres Haus beherbergte die Apotheke damals.
Erst 1912 wurde das neue Gebäude als gemischtes Wohn- und Geschäftshaus durch den Architekten Matthies aus Bardowick entworfen. Nur ein Drittel war für die Apotheke eingeplant.
Zu dieser Zeit waren nur wenige Bürger krankenversichert, so war der Andrang nach Medikamenten nicht sehr groß. Etwa 17 Kunden am Tag konnte die Apotheke zu der Zeit verzeichnen, wobei die Kosten zu einem großen Teil noch gestundet und erst nach der Ernte bezahlt wurden.
Um existieren zu können mussten die Apotheker weitere Geschäfte machen. So hatte der Apotheker Krahn eine Limonaden- und eine Kunsthonigfabrikation und züchtete Rohdeländer. Die Herstellung von Limonade und Kunsthonig fand in einem Anbau statt. In dem über 1000 m2 großen Garten standen Apfelbäume unterschiedlichster Sorten, vom Augustapfel bis zu den späten Sorten. Aber auch von den reichlich vorhandenen Quitten wurde viel verkauft.
Wer heute in eine Apotheke eintritt, kann sich sicher nicht vorstellen, wie sich das Geschäft früher abspielte. Darum soll es hier noch einmal geschildert werden. Der Kunde kam in den Flur des Hauses und klingelte. Der Apotheker öffnete eine Klappe, nahm das Rezept und verschloss die Klappe wieder. Der Kunde setzte sich im Flur auf einen Stuhl und wartete bis der Apotheker das Medikament fertig hatte, da zu dieser Zeit alle Medikamente noch angefertigt werden mussten.
Wie es mit einer Apotheke in Schneverdingen begann, schilderte Dr. med. Gerhard Marienberg bereits in der Sonntagsbeilage der "Böhme Zeitung" "Der Niedersachse" vom März bis April 1982.
So wurde bereits im Jahre 1847 die erste Apotheke in Schneverdingen eröffnet. Es war ein Filialbetrieb der "Alten Visselhöveder Apotheke". Um diese Konzession bemühten sich vorab etliche Apotheker im Umfeld. Bis 1906 endlich die Genehmigung erteilt wurde, in Schneverdingen eine selbständige Apotheke zu führen, wurden etliche Anträge gestellt, die lange Zeit immer wieder abgelehnt wurden, weil das Einkommen des Apothekers aus dem Geschäft nicht ausreichen würde um eine Familie zu ernähren.
Im Anschluss daran wechselte der Besitzer sehr häufig. Erst mit dem Kauf der Apotheke durch den Apotheker Bruno Krahn, dem Urgroßvater der heutigen Besitzerin, kam eine gewisse Beständigkeit in das Geschäft. Sicher auch durch die Tatsache unterstützt, dass die Bevölkerung anstieg und immer mehr Menschen sich den Medikamenten der Pharmazeutischen Industrie anvertrauten. Hatte man sich doch vorher mehr auf die alten Hausrezepte verlassen, sicher oft auch aus finanziellen Gründen. Krankheit war eben Schicksal.
Als dritte Generation der Familie Krahn, übernahmen Dr. Joachim Krahn und seine Frau Sigrid am 1. Januar 1971 die Heide-Apotheke, die zwischenzeitlich verpachtet war, da sein Vater in russischer Gefangenschaft verstorben war. Hatte das 1916 gebaute Gebäude ursprünglich nur einen Eingang der über mehrere Stufen führte, wurde es Gehbehinderten und Rollstuhlfahrern schwer, bzw. unmöglich, das Geschäft zu betreten.
Sigrid Krahn kam dann die Idee von der anderen Seite eine Auffahrt zu gestalten. Seit dem 1. Januar 2005 führt nun die Apothekerin Katja Krahn, zusammen mit ihrem Mann, Dr. Rainer Hillenbrand, die Heide-Apotheke.
Schon seit längerer Zeit stellte sich das Problem die Geschäftsräume wegen Platzmangel umzugestalten. Auch eine unerfreuliche Enge im Kundenraum entsprach schon lange nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Während der Bauarbeiten gestaltete sich die Arbeit und Bedienung der Kunden in einer gewissen Enge etwas schwierig.
Im Oktober dieses Jahres konnte nun der Umbau und eine räumliche Neugestaltung abgeschlossen werden. Hierbei wurde auch ausreichend Platz für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen geschaffen. Lediglich das Äußere des Gebäudes zeigt immer noch die Fassade aus dem Jahr 1912. Hell, freundlich und sehr viel übersichtlicher, ist die frühere Enge im Kundenbereich nun vorbei. In dieser angenehmen Atmosphäre wird sich der Kunde sicher viel wohler fühlen. Aber auch für das Personal nun ein schönerer Arbeitsplatz.
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